Um die Kinder- und Jugendhospizarbeit an diesem wichtigen Gedenktag im Kreis Helmstedt und in ganz Deutschland sichtbar zu machen, wurden der Helmstedter Bahnhof und die Domäne Schickelsheim, Königslutter am 10.02.2021 von 16:30 bis 23 Uhr grün angestrahlt.
Fotos: Hospizarbeit Helmstedt e.V.
Der Helmstedter Bahnhof sowie die Domäne Schickelsheim wurden am 10. Februar auf Initiative der Hospizarbeit Helmstedt grün angestrahlt – als Mitmachaktion zum Tag der Kinderhospizarbeit
"Niemand ist auf die Situation vorbereitet, dass das eigene Kind schwer erkrankt ist und frühzeitig sterben wird. In Deutschland sind es rund 50.000 Kinder und Jugendliche, die unter einer lebensbedrohlichen oder lebensverkürzenden Krankheit leiden. Gerade in dieser unaussprechlichen Lage unterstützen die ausgebildeten ehrenamtlichen Kindersterbebegleitenden der Hospizarbeit Helmstedt die kranken Kinder UND die pflegenden Familien sowie die Geschwisterkinder. Sie sind auf Hilfe angewiesen, um ihren Alltag meistern zu können“ – so Joachim Scherrieble, Hospizarbeit-Vorsitzender.
Es geht bei dem Aktionstag auch darum, ein Zeichen zu setzen. In einer herausfordernden Zeit wie der jetzigen, in der die Corona-Pandemie weite Teile des Lebens bestimmt, gibt es Familien, die ein noch schwereres Schicksal tragen. Den Blick einmal darauf zu lenken, „relativiert vieles“. Wir erinnern an die vielen Kinder bundesweit und im Landkreis Helmstedt an Theresa 12 Jahre, Christian 9 Jahre und Justin 23 Jahre (Begleitung schon seit 7 Jahren), die drei noch lebenden der durch die Ehrenamtlichen der Hospizarbeit Helmstedt Begleiteten – ergänzt Hospizarbeit- Koordinatorin Susanne Leson.
„Lasst uns Deutschland grün erleuchten“ so lautet der Aufruf des Deutschen Kinderhospizvereins (DKHV e.V.) und der Hospizarbeit Helmstedt e.V. an die Bevölkerung. Anlass ist, der vom Verein initiierte „Tag der Kinderhospizarbeit“ am 10. Februar, ein bundesweiter Gedenktag, der auf die Situation von jungen Menschen mit lebensverkürzender Erkrankung aufmerksam machen soll.
Der Hospizarbeit Helmstedt e.V., liegen diese Kinder und Jugendlichen besonders am Herzen und wir begleiten sie und ihre Familien seit nunmehr acht Jahren; drei von insgesamt fünf Kindersterbebegleiterinnen und eine Kindertrauerbegleiterin für diese Aufgaben in Kursen und Seminaren intensiv vorbereiteten Ehrenamtlichen sind momentan im Einsatz. Aktuell schenken wir drei Kindern unsere Zeit. Unsere ehrenamtlichen Frauen und Männer begleiten nicht nur Erwachsene (üblicherweise etwa 100-120 pro Jahr) auf ihrem „letzten Weg“ sondern auch Kinder und Jugendliche. Außerdem bringen wir das Thema Tod und Trauer den Kindern mit dem Projekt „Hospiz macht Schule“ auf vielfältige und spielerische Art näher.
Dabei stellen wir nicht die Prognose in den Vordergrund, sondern das Leben - wie wir das alle stets in der Hospizarbeit machen. Besonders widmen wir uns auch um Geschwisterkinder.
Darüber, welche Unterstützung und Entlastungen die betroffenen Familien dringend benötigen, wissen wir noch immer wenig. Auch in der von der durch die Hospizarbeit Helmstedt im vergangenen Herbst unterzeichneten Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland gibt es zu diesem Thema ein eigenes Handlungsfeld, das die Bedürfnisse der schwerstkranken jungen Menschen in den Fokus nimmt.
„Unser Dank bei dieser besonderen Aktion gilt besonders Bürgermeister Wittich Schobert der Stadt Helmstedt, Michael Stern von Stern-Veranstaltungstechnik sowie Kaspar Haller von der Domäne Schickelsheim, die ihre Unterstützung für diese Aktion als Auftakt zu unserem Jubiläumsjahr 15 Jahre Hospizarbeit Helmstedt e.V. sofort mit Freude zugesagt haben.“ Für Hospizarbeit-Vorsitzendem Joachim Scherrieble ein willkommener Anlass im Laufe des Jahres 15 Lichter zu entzünden. „Diese Lichtaktion wird unsere erste Kerze sein.“